Sternschnuppe – Kinderkrebshilfe Lengerich e. V. bringt auch dank prominenter Unterstützung ein Kochbuch heraus.

Rezepte für den guten Zweck

Sternschnuppe – Kinderkrebshilfe Lengerich e. V. bringt auch dank prominenter Unterstützung ein Kochbuch heraus.

Lengerich. Nicht nur Lengericher, sondern auch viele Prominente haben zur Realisierung des Kochbuchs „Sternschnuppen Küche“ beigetragen, das Frank Derner und Elke Grünneker, die Vorsitzenden der Sternschnuppe – Kinderkrebshilfe Lengerich e. V., jetzt vorgestellt haben.

Wer Torsten Sträter kennt, weiß, dass er die Dinge gerne beim Namen nennt. Da macht der Kabarettist auch keine Ausnahme, wenn er für die Kinderkrebshilfe Sternschnuppe Lengerich aktiv wird. Der Mann aus dem Ruhrpott hat dem Lengericher Verein ein Rezept zukommen lassen. Es ist ein Klassiker: Pfannkuchen. Seine Auflistung der Zutaten und die Beschreibung der Zubereitung versieht Sträter in gewohnter Manier mit deftig-humorvollen und ironischen Kommentaren. So erfährt der Leser beispielsweise, dass „der Verzehr von Pfannkuchen etwa so gesund ist wie ein Fausthieb“, daher sei es auch egal, „wenn Sie knüppeldick Marmelade draufschmieren“. Zuvor bittet Sträter bereits inständig darum, Bio-Eier aus Freilandhaltung zu verwenden. „Was ist das für eine verdammte Quälerei mit der Käfighaltung? Hölle. Also bitte.“

Sternschnuppen Küche

Es ist definitiv kein Kochbuch von der Stange, das Elke Grünneker und Frank Derner in der Hand halten; das wird bei den Zeilen von Torsten Sträter klar, aber auch auf vielen anderen der über 160 Seiten. Schlicht „Sternschnuppen Küche“ heißt das Werk, auf das der Vorsitzende der Sternschnuppe-Kinderkrebshilfe Lengerich und seine Stellvertreterin mächtig stolz sind. Und das definitiv zu recht.

Authentischer Charakter

Da wäre zum Beispiel die Tatsache zu nennen, dass neben Sträter und „einfachen“ Bürgern aus Lengerich viele weitere bekannte Menschen ihren Teil zum Gelingen beigetragen. Aber auch die Art der Aufmachung und Gestaltung sticht hervor. Immer wieder werden die handschriftlichen Aufzeichnungen der Beteiligten verwendet, was dem Buch einen sehr authentischen Charakter verleiht – etwa wenn Ilja Richter seinen „Tomatenstriptease“ mit einem gekritzelten Selbstporträt versieht. Und neben vielen Fotos der Kochenden und grafischen Elementen fehlen selbstverständlich auch die Sternschnuppen nicht.

Wie die Kochbuch-Idee entstanden ist

Vor etwa eineinhalb Jahren kam im Verein erstmals die Kochbuch-Idee zur Sprache. Die Pandemie sorgte dafür, dass spendenträchtige Aktionen wie der Verkauf von Kuchen gar nicht oder nur in geringem Umfang stattfinden konnten und können. Da sollten Alternativen her, um Einnahmen zu generieren. Frank Derner und Elke Grünneker sagen, dass 5000 Euro in das Buch-Projekt investiert worden seien; Unterstützung habe die Sternschnuppe dabei von der Stadtsparkasse und der Volksbank erhalten. In einer ersten Auflage wurden nun 500 Bücher produziert. 70 Stück seien dem Verein bereits vor dem eigentlichen Verkaufsstart abgenommen worden.

Mit dabei: Iris Berben, Til Schweiger, Dunja Hayali und Sandra Maischberger

Sicher dürften dabei Namen wie Iris Berben – sie hat gleich vier Rezepte beigesteuert –, Til Schweiger, Dunja Hayali oder Sandra Maischberger nützlich sein. Derner und Grünneker betonen, dass sie unter anderem Anja Karliczek sehr dankbar seien. Denn die ehemalige Bundesministerin ließ zugunsten des Sternschnuppe-Projektes ihre Kontakte in der Hauptstadt spielen, und das offenbar mit Erfolg, wie im Schreiben von Jens Spahn zu lesen ist. Aber nicht nur Parteifreunde der CDU-Politikerin wirken mit, auch Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Malu Dreyer aus Rheinland-Pfalz (SPD) und Sahra Wagenknecht von der Linken gehören in den Reigen der Polit-Promis.

Die ersten Rezepte, erzählt Frank Derner, seien sehr schnell bei der Sternschnuppe eingegangen, nachdem der entsprechende Aufruf gestartet worden war. Und obwohl viele positive Rückmeldungen sowohl der überregional bekannten Rezepte-Schreiber als auch die der Kochbuch-Beteiligten auf lokaler Ebene recht bald vorlagen, ließen sich die Verantwortlichen Zeit mit der Realisierung des Buch-Projektes. Sie wollten so sicher gehen, ein wirklich gutes Produkt zu schaffen. Diesem Anspruch sind sie gerecht geworden. „Es ist besser geworden, als ich je gedacht hätte“, resümiert Elke Grünneker.

Sie findet übrigens, dass „Sternschnuppen Küche“ nicht ausschließlich in die Küche gehört. Es eigne sich auch bestens zum Stöbern abends im Bett. Es sei einfach spannend zu erfahren, welcher Promi was mache.

Vielfältige Mischung aus Vor-, Haupt- und Nachspeisen

Sie und Frank Derner vergessen bei all den Berühmtheiten, die sie zum Mitmachen bewegen konnten, indes nicht die Bekannten, Nachbarn und sonstigen Menschen aus Lengerich – auch Bürgermeister Wilhelm Möhrke ist darunter –, die bereitwillig ihre Rezepte beigesteuert haben. So sei eine sehr gelungene, weil vielfältige Mischung aus Vor-, Haupt- und Nachspeisen zusammengekommen.

Und der Spaß kommt auch nicht zu kurz, wie Torsten Sträter beweist. Er schließt seinen Pfannkuchen-Beitrag mit den Worten: „Sowas isst man ja auch nicht jeden Tag! Immerhin hat man ja auch noch eine Fritteuse.“

Das Buch „Sternschnuppen Küche“ ist in der Buchhandlung Veltmann, im Unikat, im Blumenhaus Braun, in der Fuchs-Apotheke, in der Stadtsparkasse, in der Volksbank und direkt bei der Sternschnuppe (Frank Derner,  0 54 81/37 894) erhältlich.

Quelle: Westfälische Nachrichten vom 7.1.2022 (Autor: Paul Meyer zu Brickwedde)

https://www.wn.de/muensterland/kreis-steinfurt/lengerich/rezepte-fur-den-guten-zweck-2513367

Nachtrag: Die ersten 500 Exemplare sind ausverkauft, so dass die Initiator:innen schon einen Nachdruck veranlasst haben.